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Betet!

Manchmal ist das Leben mit Kindern ja schon anstrengend. Man redet und redet, erklärt dieses, erläutert jenes, wünscht sich aufgeräumte Zimmer und weniger Streitereien. Und am Ende des Monologs hört man als Antwort nur ein fragendes, meist gar nicht böse gemeintes „Was?“.

Ganz anders ist das bei Gott. Wenn wir mit Gott reden, mit ihm beten, dann hört er uns zu. Und nicht nur das: Er antwortet auch. Manchmal nicht sofort und wenn, dann meiner Erfahrung nach nicht so, wie man es erwartet hat.

Es kann zum Beispiel so laufen, wie bei dem Mann, der jede Woche betet: „Lieber Gott, bitte lass mich im Lotto gewinnen.“ Woche um Woche, Monat um Monat, Jahr um Jahr – immer vor der Ziehung der Lottozahlen das gleiche Gebet. Irgendwann reicht es dem Allmächtigen und er antwortet: „Dann füll doch endlich mal einen Lottoschein aus.“

Der Sonntag Rogate stellt das Beten in den Mittelpunkt. Denn „Rogate“ bedeutet nichts anderes als „Betet!“ bzw. „Bittet!“

Man beachte hier den Imperativ. Nicht „wenn du magst, könntest du jetzt mal beten“ oder „frag doch mal lieb nach“ – nein, hier werden wir in der Befehlsform aufgefordert, Gott um etwas zu bitten, mit ihm zu reden.

Auch der Wochenspruch konzentriert sich auf das Beten:

Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.

Psalm 66,20

In der Übersetzung „Neues Leben“ heißt es „Gott nimmt mein Gebet ernst“. Gott hört sich unsere Gebete an. Egal, ob wir einfach nur mal jemanden brauchen, dem wir unser Herz ausschütten können oder ob wir eine konkrete Bitte haben. Bei Gott werden wir ernst genommen, er entzieht sich und seine Gnade uns nicht.


Im Rahmen meiner Tätigkeit als Mitglied des Kirchenvorstands gehört es auch zu meinen Aufgaben, regelmäßig die Gemeinde  im Gottesdienst zu begrüßen und dabei auf den Wochenspruch einzugehen. Der vorstehende Text ist eine leicht veränderte Variante meiner Begrüßung vom 26.05.2019, dem Sonntag Rogate.

Veröffentlicht in Glaubensimpulse

Bildquellen

  • Gebet: Free-Photos / Pixabay.com

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