Nichts ist umsonst – nicht einmal der Tod. Das stimmt so natürlich nicht in seiner Absolutheit, aber ein Fünkchen Wahrheit ist auch an diesem Satz dran… Wer heutzutage etwas ohne Gegenleistung anbietet, sei es Geld, ein Produkt oder sonst irgend etwas, der wird nicht nur komisch beäugt sondern auch direkt für verrückt erklärt. Geschenke gibt es nur zu Weihnachten und zum Geburtstag und selbst da sind sie nicht umsonst: Im Regelfall sind sie „Mitbringsel“ aufgrund einer Feier (die natürlich vom Gastgeber bezahlt wird) oder aber mit der Annahme verbunden, auch etwas geschenkt zu bekommen.
Dieses zumeist seltsame Behaben von geschätzten neunundneunzig Prozent unserer Gesellschaft steht aber in keinem Verhältnis zu der Fülle an Wörtern, welche die deutsche Sprache für Gratis-Angebote zur Verfügung stellt. Als Beispiele seien hier mal nur einige genannt:
- umsonst (Teilweise negativ behaftet, wenn man über eine mißlungene Aktion spricht.)
- gratis
- kostenlos / kostenfrei (Wobei diese Wörter ja schon wieder implizieren, dass man sonst für alles bezahlen muss.)
- für lau (Eigentlich nur umgangssprachlich, aber trotzdem schön…)
- geschenkt
In die obige Aufzählung gehört nicht die Redewendung „für einen Apfel und ein Ei“, da diese ausdrückt, dass etwas sehr billig ist, nicht aber umsonst. Die Redewendung basiert darauf, dass Äpfel und Eier sehr günstig sind, weil sie in großen Mengen existieren. Aber was bekommt man heutzutage schon noch für nen Apfel und ein Ei? Hängt halt doch immer von der Sorte und der Güte ab. Wer mit einem Boskoop und einem Ei aus Freilandhaltung seinen Vermieter bezahlen will, wird wohl auf wenig Gegenliebe stoßen. Da wäre meine Empfehlung, es im nächsten Monat mit einem I von Apple zu versuchen.
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